- 2. Januar 2015
- Veröffentlicht durch: admin
- Kategorie: Sprachwissenschaft
Sind Sie gut im Neuen Jahr 2015 angekommen? Denken Sie sich „Neues Spiel, neues Glück“?
Diese Frage lässt sich in zahlreichen Varianten stellen, da die deutsche Sprache sehr reich an derartigen idiomatischen Ausdrücken ist. Diese können dabei, je nachdem, Segen oder Fluch sein und von ihnen „weiß jeder Übersetzer ein Lied zu singen“: Ein sehr hochsprachlicher Text, dessen blumige Sprache ein besonderes Vergnügen beim Übersetzen wäre…, wenn nicht die vielen verschiedenen Sprichwörter und Redensarten darin enthalten wären!
Jede Sprache verfügt über ihre ureigenen Redensarten und Sprichwörter. Dabei werden häufig Metaphern, Vergleiche und andere rhetorische Mittel verwendet. Die Schwierigkeit, sie zu übersetzen, liegt allerdings in der teilweise sehr starken Diskrepanz zwischen den einzelnen Kulturen. Wer käme beispielsweise auf Anhieb auf die Idee, dass die chinesische Redensart „Ein Wort des Edlen kann auch ein von vier Pferden gezogener schneller Wagen schwer einholen!“ dem knappen deutschen Ausspruch „Ein Mann, ein Wort!“ entspricht? Um diese poetische Redensart ins Deutsche zu übersetzen, muss der Übersetzer folglich über viel Kreativität und Sprachgefühl verfügen und instinktiv die Bedeutung der gezeichneten fremden Sprachbilder erfassen, um sie mit den hier geläufigen, entsprechenden Wendungen zu übertragen.
Und worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen Redensart und Sprichwort? In der Alltagssprache werden diese Begriffe häufig synonym verwendet und der Unterschied ist den wenigsten wirklich bewusst.
Rein grammatikalisch gesehen ist das Sprichwort ein unveränderlicher, vollständiger Satz, der sich je nach Herkunft und Alter sogar reimen kann. Das sicherlich prominenteste Beispiel hierfür ist „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!“ Sprichwörter sind in ihrer Bedeutung leicht zu erschließen, vermitteln eine klare Aussage und man muss nicht „zwischen den Zeilen lesen“, um diese zu verstehen. Häufig drücken sie dabei Lebensweisheiten, Allgemeinplätze und auch die wichtigsten Verhaltensregeln einer Kultur aus.
Redensarten oder auch Redewendungen sind Teilsätze oder Wortgruppen, die häufig schon seit Jahrhunderten im aktiven Sprachgebrauch enthalten sind. Vielfach gehen sie auf bestimmte Berufsgruppen zurück. Ein allgemein bekanntes Beispiel ist das umgangssprachliche „blau machen“, also sich heimlich freinehmen. Es stammt aus der Zeit, in der Stoff noch von Hand und mit Naturfarben gefärbt wurde. Die blaue Farbe, meistens Indigoblau, war dabei sehr teuer und erforderte eine lange Einwirkzeit. In dieser Zeit legten sich die Färbergesellen gerne heimlich in die Sonne und nahmen sich unerlaubt eine kurze Auszeit vom Alltag. So ging diese Redensart, ähnlich wie viele andere, in die allgemeine Umgangssprache ein. Diese langwierige Entstehungsgeschichte bedingt auch die idiomatischen Unterschiede zu anderen Sprachen, da sie in anderen Kulturen völlig anders verlaufen ist.
Unterschiede in Sprichwörtern und Redensarten liegen selbstverständlich aber auch in den Kulturen selbst. Die klischeehaft kurzen, bündigen Deutschen bevorzugen naturgemäß eher schlichte, klare Aussprüche, während z.B. die chinesischen Redensarten wie oben langatmig und poetisch sind. Auch hier verhält es sich wie überall und „Ausnahmen bestätigen die Regel“, jedoch darf man durchaus „mit Fug und Recht“ feststellen, dass Redewendungen einen aussagekräftigen Einblick in eine Kultur erlauben.
Zieht man diesen kulturellen Bezug in Betracht, kommt man automatisch zu dem Schluss, dass eine hochwertige Übersetzung mit der korrekten Übertragung der Sprichwörter und Redewendungen „steht und fällt“. Darum laden wir Sie ein, uns auf die Probe zu stellen. In der Überschrift haben wir festgestellt, dass beim Übersetzen noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Doch unsere qualifizierten muttersprachlichen Übersetzer lassen sich von keiner noch so ausgefallenen Redensart beirren. Fordern Sie noch heute Ihr unverbindliches Angebot ein!
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